Am vergangenen Sonntag hatte der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen zum diesjährigen Neujahrsempfang in das TV-Bistro in der Mühlstraße eingeladen. Der Ortsverband Goldbach organisierte die Veranstaltung.
Die Sprecherinnen des Kreisverbades Astrid Stüllein und des Ortsverbandes Karina Tippe begrüßten die 150 Anwesenden, die einen Querschnitt der Bevölkerung sowohl im Alter und Geschlecht als auch der demokratischen politischen Meinungen repräsentierten.
Unser Bürgermeister Thomas Krimm stellte in seinem Grußwort die Vorteile Goldbachs, dessen Lebensqualität und Toleranz sowie das Engagement der aktiven Ehrenamtlichen in der Hilfe für die Asylbewerber in den Mittelpunkt seiner Rede. Er betonte, dass die rechten Störer der Veranstaltung auf keinen Fall Goldbach sind.
Miltenbergs Landrat Jens Marco Scherf von Bündnis 90/Die Grünen wies ebenfalls auf die Besonderheiten dieses Landkreises und auf die gute lokale politische Zusammenarbeit aller demokratischen Parteien und der ehrenamtlichen Helfer hin. Er zeigte aber auch Grenzen der Belastbarkeit der Kommunen auf. Zu deren Unterstützung forderte er eine klare Haltung der Bundesregierung und eine deutlichere abgesicherte finanzielle Unterstützung der Kommunen zur Bewältigung der Herausforderungen der Flüchtlingspolitik.
Hauptgastrednerin Katrin Göring-Eckardt war die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. Der Schwerpunkt ihrer Rede waren ebenfalls die aktuellen Herausforderungen durch die Flüchtlingspolitik. Sie distanzierte sich eindeutig von den populistischen Hau-Drauf-Überbietungswettbewerben und schrillen, auf Abschreckung zielenden Vorschlägen. Den Anfang dieses Jahres vorgelegten Integrationsplan der Grünen-Bundestagsfraktion stellte sie dagegen.
Auch die Gemeinsamkeiten in der Haltung von Angela Merkel und ihrer eigenen sprach sie an. Die Pläne zur Einschränkungen des Familiennachzuges seien weder sozial noch christlich. Zum einen sei die langjährige Trennung von ihren Familien ein Problem für die Integration der Flüchtlinge. Zum anderen wären die Kinder und Frauen den Bürgerkriegsgefahren weiterhin ausgesetzt und würden daher vermehrt die Gefahren der Flucht auf sich nehmen.
Zu den sexuellen Übergriffen in Köln an Neujahr stellte sie klar, dass ein jeder Kriminelle egal ob Deutscher, Flüchtling oder Migrant, genauso so wie hart wie nötig bestraft werden muss. Dazu ist aber auch eine eindeutige Gesetzeslage zur sexuellen Selbstbestimmung der Frau nötig.
Zum Schluss ging Frau Göring-Eckardt auf die beim Klimagipfel in Paris gefassten Beschlüsse ein. Sie lobte deren weitreichenden Ansätze zur Klimaverbesserung, forderte aber auch verbindliche Anstrengungen, um diese die Ziele erreichen. Nach den Reden führten die Gäste, am Buffet oder bei Kaffee und Kuchen, noch viele Gespräche über die Inhalte der informativen und gelungenen Veranstaltung.
Einen ausführlichen Bericht über den Neujahrsempfang der Grünen finden Sie auch unter:
Main TV-Bericht über Neujahrsempfang